Wie gestalte ich die Lösungsphase? 
Die Lösungsphase ist essentiell für die Arbeit mit unserem Partner Pferd. Diese sollte auf jedes Paar individuell abgestimmt werden und wird sich wahrscheinlich immer mal wieder verändern und anpassen, um schlussendlich auf die Bedürfnisse beider angepasst sein.
Nur ein richtig gelöstes Pferd, läuft zufrieden und Leistungs bereit, mit Motivation und Freude an der Arbeit.
Wir haben auch lange an einer, für uns geeigneten Lösungsphase gearbeitet.
Wie lang muss diese sein, damit mein Pony ideal gelöst ist?
Welche Lektionen kann ich, wann, wie abfragen?
Welchen Zeitlichen Rahmen stecke ich uns? &&&
Grundsätzlich, dies sollte für alle Pferde erstmal gleich sein, eine 10-15 minütigen Schrittphase, die Gelenke müssen quasi erst „geschmiert“ werden, wir wärmen uns vor dem Sport ja auch auf, um Muskel, Sehnen und Bänder auf „Betriebstemperatur“ zu bringen.
Es sollte immer individuell auf jedes Pferd eingegangen werden, nur wenn der Rücken anfängt mitzuschwingen, kann eine reelle Dehnung erfolgen und die Muskulatur sich an- und abspannen.
Ich möchte jetzt hier aber weniger darauf eingehen, wie eine Lösungsphase in Lehrbüchern beschrieben wird, sondern die unsere einmal vorstellen. Ich möchte aber sagen, dass diese eine „Richtlinie“ für mich ist, ich entscheide bei jedem Reiten neu, wie lange und intensiv diese heute ausfallen soll, es ist ja nun mal nicht jeder Tag gleich. 🙂
Zu Beginn gehe ich grundsätzlich erst mal mindestens eine Viertelstunde im Schritt, die ersten paar Minuten dabei locker am langen Zügel und nehme diese dann zunehmend mehr auf. Baue in die Schrittarbeit natürlich schon Handwechsel ein und nach etwa zehn Minuten dann auch Tempi Wechsel.
Wenn ich merke, dass ich sie „bei mir“ habe, rufe ich dann gern mal einpaar Lektionen ab, wie Schenkelweichen, Schulterherein, Kurzkehrt Wendungen oder Rückwärtsrichten. Dadurch wird sie immer aufmerksamer und konzentrierter, ich komme mit meinen Hilfen merklich besser durch.
Meistens beginnt sie dann in dieser Phase schon das aktive kauen ans Gebiss, auch wenn ich das jetzt nicht explizit geschrieben habe, natürlich erfolgt alles auf beiden Händen :-).
Für uns geht es dann meist so nach 15-20 Minuten an die Trabarbeit, gerade im Winter reite ich sie gerne lange im Schritt warm. Im Trab wird auf beiden Händen erstmal im leichttraben vorwärts geritten, ein gesundes „Go“ ist mir dabei wichtig. Allerdings kein übereiltes Tempo, dies könnte wiederum zu Verspannungen führen.
Ich baue dann viele Handwechsel ein und achte dabei auf das korrekte Umstellen, des Weiteren nehme ich noch einige Übergänge mit dazu. Je „geschmeidiger“ das alles klappt, je mehr nehme ich dazu, lasse sie auf beiden Händen im Aussitzen Zirkelverkleinern und sie im Leichttraben diesen wieder vergrößern, gehe Trab- Halt Übergänge in Kombination mit Rückwärtsrichten und wieder lostraben, lasse sie an den langen Seiten die Tritte langsam verlängern und fange sie an der Kurzen wieder ab.
Alles aber noch in kleiner Dosierung, denn dann lasse ich die erstmal auf beiden Händen galoppieren, bevor ich dann die eigentliche Trab und Galopparbeit aufnehme. Gerade nach dem ersten Galopp, ist sie dann endgültig gelöst. Dann lasse ich sie meist erstmal noch etwas Zügel aus der Hand kauen, damit überprüfe ich schlussendlich auch, wie locker und gelöst sie wirklich ist.
Generell baue ich in die Arbeit Schrittpausen ein, vor allem auch das Zügel aus der Hand kauen, um ihr die Möglichkeit zu geben, sich zu entspannen.
Insgesamt dauert diese lösende Phase bei uns, je nach Tagesform, zwischen 20 – 30 Minuten.
Natürlich ist die Erholungsphase am Ende genauso wichtig.
Ich möchte an dieser Stelle noch einmal hervorheben, dass dies unser “Grobablauf“ ist, ich diesen wie bereits erwähnt, immer an die jeweilige Tagesform anpasse und uns das Hilft, ideal in die Arbeit einzusteigen. Es kann euch als Muster dienen, muss es aber nicht.
Liebste Grüße.
Natascha & Inga ♥